Vorbericht Passau vs Bayreuth
Ein absolutes Novum – es gibt ein Team, gegen welches keine Bayreuther Profimannschaft jemals gespielt hat. Ja – richtig weder der SV Bayreuth, noch der ESV Bayreuth oder der EHC Bayreuth haben jemals ein Spiel gegen Passau bestritten.
Zu unterschiedlich waren die Wege, die Teams beider Städte absolviert haben. Auf der einen Seite Bayreuth, die in glorreichen Zeiten bis in die Beletage des deutschen Eishockeys vorstoßen konnten – auf der anderen Seite die 1997 gegründeten Passau Black Hawks, die nie über die Oberliga hinaus kamen.
Von 2007 bis 2012 spielten die Black Hawks bereits in der Oberliga – zuletzt konnte man im Jahr 2020 den Aufstieg realisieren und hält sich seit dem mehr schlecht, als recht in der Liga. Im ersten Jahr war man Tabellenzwölfter, in den beiden letzten Jahren konnte man sich marginal auf Rang 11 verbessern.
Ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein wird es für Brett Schaefer geben, der in der laufenden Saison 2022/23 nach 31 Spielen und 30 Punkten den Weg an den Main fand, um sich in der DEL2 zu beweisen.
Den Abgängen von Carter Popoff (Deggendorf), Luca Mayer und Jakub Bitomsky (Kempten), Raul Jakob und Max Kolesnikov (Rostock), Benedikt Jiranek (Heilbronn) und Zack Dybowski (Hannover Scorpions) stehen die Neuzugänge von David Routa vom HC Risuty (3. tschech. Liga), Davis Seidl (Höchstadt), Colin Campbell (Wilfrid Laurier University), Nicolas Sauer (Leipzig), Liam Blackburn (Manchester Storm), Tyrell Buckley (Canisius College) und Tim Schlauderer (Regensburg) gegenüber. Speziell Liam Blackburn, der 2020/21 bereits 27 Spiele mit 48 Punkten für die Black Hawks absolvierte, dürfte ein echtes Upgrade sein, denn auch im Folgejahr erzielte Blackburn in Deggendorf 49 Punkte in 36 Spielen.
Die Vorbereitung in Passau lief wie folgt: Sieg und Niederlage gegen die Erding Gladiators, Niederlage gegen Heilbronn (2:5) und (Pisek 4:5 n.V.), Siege gegen Miesbach (5:2) und Amberg (6:1).
Am ersten Spieltag kam man in Lindau mit 1:6 gehörig unter die Räder, der Sonntag gegen Heilbronn war dann von einem überraschenden 4:2-Sieg gekrönt. Hier scheinen die Spieler Blackburn (2 Tore), und Cizek, sowie Campbell (je 2 Assists) die überragenden Akteure gewesen zu sein.
Die Tigers am ersten Spieltag mit einer deftigen 1:5-Niederlage in Deggendorf und einer knappen 5:6-Niederlage im Heimspiel gegen Memmingen, nachdem man bereits nach 34 Minuten 2:6 hinten lag. In Bayreuth auch die Ausländer sehr stark mit Stach (4 Punkte), Elo (3 Punkte) und Hult (2 Punkte), aber auch Schaefer, Schmidt und Tölzer (jeweils 2 Punkte) sehr ansprechend. Unbedingt arbeiten muss man an der Defensive (Abräumen von Abprallern) und am Unterzahlspiel, welches mit 22.2% keinesfalls irgendwelchen Ambitionen genügt. Das Powerplay mit aktuell 66% aber sehr erfolgreich.
Es bleibt spannend, welche der beiden Teams das Spiel für sich entscheiden kann.