Vorbericht Bayreuth vs Stuttgart
23 mal spielten Bayreuther Teams gegen Mannschaften aus der Landeshauptstadt Baden-Württembergs. 16 Siege, 5 Niederlagen und 2 Unentschieden resultierten aus den Begegnungen. Die meisten Begegnungen resultieren aus Zeiten der 2. Bundesliga von 1987 bis 1990 gegen den damaligen EV Stuttgart. In der Oberliga 2004 und 2005 erfolgten drei Partien gegen die Stuttgart Wizard – alle drei Partien endeten 6:3 – zweimal mit dem besseren Ende für die Schwaben.
Und nun – nach knapp 20 Jahren treffen sich beide Teams wieder in der Oberliga – allerdings mit gänzlich unterschiedlichen Ansätzen. Die Tigers, die 7 Jahre DEL2-Hockey hinter sich haben und sich wegen der Nichterteilung der Lizenz in der Oberliga wiederfanden und die Stuttgart Rebels, die seit 2006 in der Regionalliga Süd-West antraten und die letzten beiden Saison jeweils im Finale unterlegen waren. Nun endlich getraute man sich den Schritt in die Oberliga Süd zu gehen. Als Underdog – mit der Sicherheit, dass es keinen Absteiger geben wird, treten die Rebels an. Ein Jahr sich zu finden und sich zu entwickeln – so darf man es wohl sehen.
Neu im Kader der Schwaben findet sich als Königstransfer ohne Frage Matt Pistilli von den Hannover Indians. Pistilli verfügt über enorme Erfahrung in der DEL 2 und Dänemarks 1. Liga: 145 Spiele in Frankfurt und 88 Spiele in Esbjerg mit insgesamt 265 Punkten zeigen sein Können. Die andere Ausländerstelle nimmt Petr Wiencek, der letzte Saison bereits für Stuttgart stürmte ein, sich aber in der Vorbereitung verletzte und aktuell ausfällt. Die dritte Kontingentstelle ist aktuell unbesetzt.
Wie zu erwarten führen Matt Pistilli und der ebenfalls DEL-2-erfahrene Jannick Herm (Freiburg) die interne Scorerstatistik mit jeweils 4 Punkten an. In den ersten drei Spielen konnten gegen Memmingen (3:8), Garmisch (4:6) und Heilbronn (1:4) keine Punkte eingefahren werden. Die Tigers bei 5 gegen 5 gegen die bisherigen Gegner aus Deggendorf und Memmingen gleichwertig, gegen Passau im ersten Drittel sehr überlegen, aber danach zu viel verwaltet und Passau ins Spiel zurück gelassen. Mit Glück und starken Saves von Kristian konnte man sich in die Verlängerung retten und diese für sich entscheiden. Endstand 3.4 – die anderen beiden Spiele wurden wegen eines unzureichenden Penaltykilling leider verloren. Das bedeutet von der Strafbank weg bleiben. Und die Tigers müssen das Defensivsystem, welches Trainer Chernomaz verordnet hat nun verstehen und umsetzen.
Im Powerplay liegen die Schwaben mit 20% Erfolgsquote absolut im Soll – das Penaltykilling macht mit 75% noch Sorgen. In Bayreuth absolut umgedrehte Vorzeichen: im Powerplay liegt die Quote bei exzellenten 40%, in Unterzahl konnte man sich nach dem Passauspiel von 22% auf 46% steigern. Aber wir nehmen weiter deutlich zu viele Strafen in dieser Liga.
Im zweiten Heimspiel darf man nach dem sehr guten Heimauftritt im Tigerkäfig gegen Memmingen durchaus Hoffnung auf mehr Zuschauer haben. Die Mannschaft gibt alles auf dem Eis und hinterließ größtenteils Begeisterung auch nach der 5:6 Niederlage. Wann wurde eine Mannschaft in Bayreuth nach einer Niederlage so gefeiert?
Stuttgart zu schlagen muss – ohne Arroganz – das erklärte Ziel sein, um Anschluss an Rang 8 zu halten, der aktuell nur einen Punkt, Rang 6 nur 2 Punkte entfernt ist.