Vorbericht Bayreuth vs Heilbronn
Nun ist es also soweit – man sieht sich also doch in der gleichen Liga wieder. Doch kurz der Rückblick: In den Playdowns der DEL2 trafen beide Teams nach Ihren Erstrundenniederlagen (Heilbronn mit 2:4 gegen Selb und die Tigers ebenfalls mit 2:4 gegen Crimmitschau) aufeinander um den Absteiger aus der DEL2 zu finden. Die Serie startete wie erwartet in Heilbronn mit einem 4:2-Sieg, Spiel 2 in Bayreuth ebenfalls mit einem Heimsieg 3:2 n.V. Die beiden nächsten Heimspiele gingen ebenfalls an das Heimteam (4:1 in Heilbronn und 3:2 in Bayreuth). Alles sah danach aus, dass das Heimrecht den Ausschlag um den Absteiger ausmachen würde – das wäre dann Bayreuth gewesen. Aber in Spiel 5 kämpften die Tigers Heilbronn mit einem 4:2 in der Käthchenstadt nieder. Den Matchpuck zum Klassenerhalt in Spiel 6 verwandelte man dann souverän, als man im ersten Drittel schon mit 4:0 führte und einen 5:0 Endstand feierte. Heilbronn war in der Oberliga. Freddy Cabana, der in der laufenden Saison von Bayreuth nach Heilbronn gewechselt war, wollte die Tigers eigenhändig in die Oberliga schießen und musste diesen Schritt nun selbst gehen.
Doch die Geschichte hat uns gezeigt, dass Schadenfreude niemals angebracht ist, weil man nie weiß, was die Zukunft bringt. Die Tigers bekamen die Lizenz zur DEL 2 nicht und können dankbar sein, in der Oberliga antreten zu dürfen.
Viel haben die Kader beider Teams nicht mehr miteinander zu tun. Nicht weniger als 18 neue Spieler galt es für den Heilbronner Trainer Jiranek einzubauen. Einzig Corey Mapes, Freddy Cabana und Luke Volkmann (noch ohne Spiel) wurden aus der Abstiegssaison verlängert. Als Goalie holte man aus der DEL 2 mit Patrick Berger den Backup der Eisbären aus Regensburg. Jan Pavlu kehrte aus Landshut zurück und Tim Dettig kam von den Lausitzer Füchsen. Alle anderen Neuzugänge kommen aus der Oberliga oder U20 Teams. Zusätzliche Erfahrung holte man sich in Person von Thomas Supis und Robin Just (Hannover Scorpions) und Sam Verelst (Riessersee). Auf den Ausländerstellen scheint es sofort zu stimmen. Die schwedischen Libäck-Zwillinge haben zusammen nach 5 Spielen bereits 22 Punkte auf ihrem Konto (Linus Libäck 13 Punkte, Pontus Libäck 9 Punkte). Aber auch der dritte Konti Oula Uski weiß, wo das Tor steht – ebenfalls 12 Punkte nach 5 Spielen. Zusätzlich kommen nun noch Robin Just (13 Punkte) und Freddy Cabana (7 Punkte) dazu. Das Durchschnittsalter der Falken liegt bei 26,2 Jahren.
Auch die Teamstatistiken sind nicht von schlechten Eltern: 8 von 24 Powerplays waren erfolgreich (Quote 33%) und das Penaltykilling liegt aktuell nach 20 Situationen bei 95%.
Die Tigers tun sich dagegen noch schwer über 60 Minuten konstant gute Leistungen abzurufen. Kein Wunder, bei der sehr großen Anzahl an sehr jungen Spielern. Die Kooperation mit der U20 aus Ingolstadt klappt gut und die Spieler geben alles für die Tigers. 14 Spieler, die ihre erste Profisaison spielen müssen einen nicht nachdenken lassen, dass diese jungen Spieler Fehler machen, die Siege kosten werden. Aber ich finde es gut, dass diese Spieler sehr viel Eiszeit bekommen und bin absolut überzeugt davon, dass sie dies mit Leistung zurück zahlen werden. Hier ist einfach Geduld angesagt! Spaß macht die Truppe um Leader Steffen Tölzer allemal und gegen Füssen gelangen 60 konzentrierte Minuten und ein 4:1-Auswärtserfolg. Und auch die Kontis scheinen nicht zu den schlechten der Liga zu gehören. David Stach mit 10 Punkten aus 5 Spielen, Eetu Elo mit deren 8 aus ebenfalls 5 Spielen. Andreé Hult erst mit einem Spiel und am letzten Wochenende verletzt aber auch mit 2 Punkten. Dazu kommen aber auch noch Schaefer und Tölzer (jeweils 7 Punkte).
Dringend arbeiten muss man neben der Konstanz (hier scheint eine vorsichtige Stabilisierung eingetreten zu sein) und an der Zahl der genommenen Strafen. 25 genommene Strafen in 5 Spielen sind bei einer Unterzahlquote von 65% (15 von 23) eindeutig zu viel. Das Powerplay ist mit 18% dagegen eher zu schlecht (besonders in den letzten beiden Begegnungen gegen Stuttgart und Füssen konnte man aus 8 Powerplaysituationen nicht eine verwerten und musste sogar einen Shorthander quittieren).
Rich Chernomaz wird die Truppe sicher wieder gut einstellen – Auszeiten im Spiel dürfen wir uns nicht erlauben – das wird von Heilbronn gnadenlos bestraft werden. Eng am Mann sein, körperlich dagegen halten und mit Köpfchen spielen. Die Fans müssen den Tigerkäfig auch wieder erzittern lassen! Das wird ein ganz harter Kampf um in diesem Heimspiel Punkte mitzunehmen – ich bin zuversichtlich, dass die Jungs alles geben werden. Eventuell muss Heilbronn am für die Tigers spielfreien Freitag in Deggendorf alles geben und sind etwas müde…