Stellungnahmen

Wie geht es weiter im Tigerkäfig?

Die gestrige Pressemitteilung der Bayreuth Tigers durch Peter Roeger von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH sorgte für große Aufregung bei den Fans, die bereits Dauerkarten erworben haben, denn diese sollen nun 5€ pro Spiel als Eintritt zahlen. Gerechtfertigte Aufregung?

Wir haben mit Herr Roeger gesprochen und möchten hiermit zur Aufklärung beitragen:

Der Kauf einer Dauerkarte ist wie ein „Kredit“ an die Tigers GmbH zu verstehen, den man mit jedem Spiel abbezahlt bekommt. Nun ist es so, dass dieser „Kredit“, ebenso in die Insolvenzmasse fließt, wie die Außenstände der GmbH bei den Gläubigern. Ließe der Insolvenzverwalter jetzt zu, dass die Dauerkartenbesitzer umsonst ins Stadion kommen, so würden diese bis zum Ende der Saison ihren „Kredit“ durch den Eintritt „zurückbezahlt“ bekommen, während die anderen Gläubiger, die auch noch Geld bekommen – vorerst zumindest – leer ausgingen. Diese Ungleichbehandlung darf es rechtlich nicht geben. Aber alle Dauerkartenbesitzer können natürlich Ihre Forderungen gegenüber der GmbH geltend machen und sind damit auch im Pool der Gläubiger und werden entsprechend behandelt. Infos dazu folgen noch.

Herr Roeger appelliert an die Fans, die Mannschaft weiter zu unterstützen – er unternimmt alles, damit eine Planinsolvenz durchgeführt werden kann, auch wenn die Aussichten nicht rosig sind. Der Insolvenzverwalter zieht aber auch von der verbleibenden Mannschaft seinen Hut, denn diese Unterstützung des verbleibenden Teams, aber auch der Fans, die in der Situation in Peiting waren, nennt er beinahe einmalig! Die Spieler werden (über social media) zum Teil extrem angegangen und beschimpft, obwohl sie nichts weiter tun, als ihren Job. Wettbewerbsverzerrung sei da noch die harmloseste Aussage. Das geht an den jungen Spielern nicht spurlos vorbei.

Zu den bisherigen Abgängen meinte Herr Roeger, dass ein Teil des Teams gerne geblieben wäre, aber der familiäre Zwang seine Familie auch im März und April weiter ernähren zu müssen, evtl. woanders PlayOffs zu spielen und damit Prämien zu bekommen, sei absolut verständlich und wohl für jeden Arbeitnehmer nachvollziehbar. Aber auch einen Spieler halten zu wollen, der weg möchte, mache keinen Sinn, denn der Spieler würde eher unmotiviert oder gar nicht mehr antreten.

Für viele Fans scheint – wenn man den Äußerungen gestern glauben darf – ihre Unterstützung auch davon abzuhängen, wenn man der GmbH weiter „Geld in den Rachen“ wirft, ob nach einer möglichen Planinsolvenz Matthias Wendel weiter Hauptgesellschafter sein wird. Dieser Spekulation erteilte Herr Roeger eine klare Absage – das sei keinesfalls das Ansinnen des Insolvenzverwalters.

In diesem Sinne können wir Fans nun nichts weiter tun, als der Arbeit der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zu vertrauen, um evtl. weiter in der Oberliga ohne Matthias Wendel antreten zu können. Doch – wir Fans können dem Insolvenzverwalter (und damit möglichen künftigen Geldgebern) zeigen, dass wir die Tigers auch jetzt unterstützen und sich ein Engagement für die Tigers lohnt, indem wir gerade jetzt – trotz vermutlich deutlicher Niederlagen – ins Stadion kommen und das Team unterstützen!

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