Stellungnahme zum Fanmarsch
Wow – wir waren wirklich angetan vom sehr großen Zuspruch zu unserem Fanmarsch am gestrigen Abend. Ist es doch manchmal schwierig, den Bayreuther zu bewegen, der meist weniger selbst in Erscheinung treten möchte, so hat sich gestern wieder gezeigt, dass die Bayreuther Fans da sind, wenn es „um die Wurst“ geht. So geschehen in der letzten Saison, als es in der zweiten Playdown-Runde vor vorher knapp über 1000 Zuschauern gegen Heilbronn um den Klassenerhalt ging und in den entscheidenden Spielen plötzlich durchschnittlich 2160 Fans – im letzten Spiel sogar 2714 Fans anwesend waren. Und auch gestern war davon wieder etwas zu spüren: mit nur wenigen Stunden Vorbereitungszeit zeigten ca. 250 Fans (davon auch 50 Eishockeykinder), dass es wieder „um die Wurst“ geht.
Wir trafen uns vor dem Eisstadion, wo die aktuelle Vorgehensweise der Tigers GmbH sehr deutlich kritisiert wurde. Mit diesem Transparent wurde auf die Freistellung von Rainer Schan reagiert. Wir fragen uns, warum jeder sportliche Leiter Bayreuth vorzeitig verließ oder verlassen musste? Die Ursache dürfte an mangelnder Transparenz und fehlender Zusammenarbeit liegen. Kritische Fragen sind im Lager der Tigers-GmbH augenscheinlich nicht gerne gehört.
Der Fanmarsch richtete sich aber auch gegen das Gebaren der Stadt Bayreuth, die seit Jahren billigend in Kauf nimmt, dass eine tickende Zeitbombe nicht entschärft wird. Man könnte fast meinen, die Stadt Bayreuth wartete nur darauf, dass die mehr als 45 Jahre alte Eisanlage das zeitliche segnet. Nahezu jedes Jahr kommt es zu Undichtigkeiten, Ersatzteile gibt es wohl auch schon lange nicht mehr. Ungeahndet all der Punkte, die diese Uralttechnik betrifft, sah man es nicht als notwendig an, hier in eine energetisch sparsame Anlage, die sich nach einigen Jahren allein durch den viel geringeren Energieverbrauch von alleine amortisiert hätte, zu investieren. Genau unser Humor – kurzfristiger kann man nicht denken!! Hier steht das Image der angeblichen Sportstadt Bayreuth mehr als auf dem Prüfstein! Dies betrifft beispielsweise auch den Basketballverein, der ebenfalls mit strukturellen Problemen zu kämpfen hat. Im Gegenzug genehmigt man einen Park für über 4 Millionen Euro und lässt die Sportler:innen von Eishockey und Basketball mit samt aller aktiver Kinder im Regen stehen. Wir fordern nun nach Abschluss der Reparaturen des aktuellen Defekts eine Task Force, die sich sofort um einen Ersatz der maroden Eisanlage kümmert. Eishockey Bayreuth United ist hier zu Gesprächen und Maßnahmen bereit.
Die Antwort aus dem Nordbayerischen Kurier von Matthias Wendel wollen wir aber nicht unkommentiert lassen: „Ich bin sicher nicht fehlerfrei. Aber ein gewisses Verständnis möge doch auch demjenigen entgegengebracht werden, der sieben Jahre lang 2,3 Millionen Euro ins Eishockey gesteckt hat. Sonst gäbe es das Eishockey seit Jahren schon nicht mehr in Bayreuth.“
Hier stellen wir uns mehrere Fragen:
1. Wie kommt man auf die Idee, in jedem Jahr 300.000€ Defizit auszugleichen?
2. Welche Gegenmaßnahmen wurden eingeleitet?
3. Warum ändert man als Geschäftsführer über 7 Jahre kaum etwas an seiner Vertriebsausrichtung, wenn doch offensichtlich ist, dass diese nicht erfolgreich ist?
4. Warum geht man nicht offensiv mit den Gegebenheiten um und informiert vor allen Gerüchten die Beteiligten?
5. Warum holt man sich einen sportlichen Leiter, dessen Gehalt eingeplant werden muss, wenn man ihn dann „im Rahmen der Konsolidierung in der Oberliga, die Kosteneinsparungen in allen Bereichen erfordert“ nachdem er eine erfolgreiche Oberligamannschaft im Rahmen des von Matthias Wendel bewilligten Budgets aufgestellt hat, wieder entlässt?
6. Warum verprellt man die letzten Fans, indem man sich vor über 60 Personen an einem Fanstammtisch hinstellt und die Zahlung der Verbindlichkeiten an den Stammverein „als höchste Priorität“ hinstellt, wenn danach ein Gerichtsurteil vom Stammverein zur Zahlung erwirkt werden muss?
7. Warum verspricht man eine Gesellschafterversammlung, an der am 22. Oktober ein Aufsichtsrat beschlossen werden sollte, wenn dieser Beschluss nicht erfolgt?
8. Warum liefert man keine Antworten auf dringende Fragen und bleibt bei stoischen Durchhalteparolen?
Und ja – wir erkennen an, dass jahrelang Geld in die Tigers-GmbH gesteckt wurde. Wofür wir nicht das geringste Verständnis haben, ist der Umgang mit den Fans, die immer wieder Dinge bewegen wollten, aber sehr viele Ankündigungen und Versprechungen von Matthias Wendel waren nur Schall und Rauch. Die wenigsten glauben unserem Geschäftsführer noch ein Wort. Auch das hat er sich in den letzten Jahren „hart erarbeitet“!
Wie war die Aussage von Matthias Wendel im Rahmen der Vorstellung der Umfrageergebnisse und der Erstellung eines Leitbildes? „Wenn sich durch die Studie herausstellt, dass ich das Problem bin, dann werde ich meinen Rücktritt erklären“.
Abschließend sagen wir ein herzliches „Dankeschön“ auch an die Ordner, die uns sehr spontan und beispielhaft unterstützt haben, sowie an die Polizei in Bayreuth, die für einen reibungslosen Ablauf sorgte.
Euer Kommen nötigt uns Respekt ab und wir sagen aus tiefster Seele „Danke“ – diese Reaktion zeigt uns, dass unser Engagement gesehen wird und nicht vergebens ist! Es wird nicht die letzte Aktion sein – wir bleiben definitiv am Ball. Unterstützt bitte unsere Aktion auch weiterhin – und teilt diese, wo immer möglich! Gemeinsam können wir mehr erreichen – von Fans für Fans.
Euer Eishockey Bayreuth United