Fanstammtisch

Bericht vom Fanstammtisch

Erstmals fand ein Fanstammtisch von EHC Bayreuth und Tigers GmbH gemeinsam statt. Organisiert von Fans für Fans vom Fanclub Ostkurve Bayreuth.

Das Treffen war mit knapp über 60 Personen sehr gut besucht. Vom EHC Bayreuth waren der Vorstand Michael Schwellengreber und von der Mannschaft des EHC Bayreuth Christopher „James“ Maier da, von der GmbH der Geschäftsführer Matthias Wendel und die Spieler Tom Schwarz, Fabian Paul, Joshua Appler, Lars Bergbauer und Thomas Nuss.

In entspannter Atmosphäre wurden zuerst die Spieler beider Teams interviewt.

Begonnen wurde mit dem EHC Bayreuth. Auf die Frage, wie er das Spiel als Landesligist gegen die Oberligamannschaft der Tigers sah, sagte Maier, dass er es in Summe als ein positives Event sah, man beiderseitig sehr fair spielte und es für alle seiner Mannschaft natürlich eine Herausforderung war, aber man eben auch nur mit hohen Aufgaben wachsen könne und gegen einen deutlich besseren Gegner seine Schwächen gnadenlos aufgezeigt bekäme.

Auf die Frage, ob die neuen Spieler nach dem großen Umbruch die Abgänge von Müller, Zimmer, Schmidt, Zeilmann, Runge, Meixner, Hagen, Tuma und Blokhin kompensieren können, meinte er dass die Neuen eine gute Qualität haben und auch die Jungen aus der U20 sich der Herausforderung stellen müssten. Immerhin sei man in der Breite deutlich gewachsen (auch wenn die Mainkurve mit dem super Support quasi immer der siebte Mann auf dem Eis war), was dringend nötig war. Auch die Kooperation mit Amberg sieht er sehr positiv.

Das positive Ergebnis gegen den Bayernligisten Schweinfurt mit 4:3 in der Vorbereitung wollte er nicht überbewerten, denn er wisse nicht, wie lange Schweinfurt schon auf dem Eis stand und es sei eben nur Vorbereitung.

Auf das Saisonziel angesprochen meinte er, dass er durchaus die Hoffnung habe, die Aufstiegsrunde zu erreichen, das Wichtigste sei für ihn aber, dass die jungen Spieler Eiszeit bekämen, um sich zu verbessern. Für diese Aussage erntete er großen Applaus.

Nun waren die Jungs der Tigers an der Reihe. Zuerst stellten sich Lars, Joshua, Fabian, Tom und Thomas kurz vor. Auch die Oberligamannschaft konnte dem ungleichen Duell beider Teams nur Positives abgewinnen und alle hatten einfach Spaß. Tom Schwarz fand es sehr schön, gegen seine ehemaligen Kollegen spielen zu dürfen und bemerkte mit einem Augenzwinkern, dass das Spiel gegen „James“ Maier trotzdem nicht leichter wurde.

Auf die komplett neu Mannschaft und die Leader angesprochen, meinten die Jungs, dass sich die Mannschaft schon gut gefunden hätte, der unangefochtene Leader sei (wie kaum anders zu erwarten) natürlich Steffen Tölzer, aber auch Tomas Schmidt melde sich in der Kabine gerne zu Wort. Der Ton sei kameradschaftlich herzlich, aber manchmal natürlich auch mal lauter, wenn jemand einen Fehler macht. Das sei aber völlig normal und muss eigentlich so sein.

Bei den vielen Nationalitäten, die im Team spielen, antworteten die Jungs auf die Frage, wie man in der Kabine und privat kommuniziert, dass Englisch hier die Sprache der Wahl sei, man aber damit quasi groß würde und das für keinen ein Problem darstellt.

Warum man in der Vorbereitung zweimal im ersten Drittel gegen Hannover 0:3 hinten lag, ehe man sich ins Spiel kämpfte, konnte niemand wirklich ergründen, irgendwie war man nicht richtig auf dem Eis. Dass die Mannschaft aber Charakter hat, habe man gesehen, wie man sich in beide Spiele rein gekämpft habe.

Auf die Overtime-Niederlage gegen Höchstadt angesprochen, müsse man sagen, dass Höchstadt eine eingespielte Truppe sei, gegen die es nicht einfach sei. Man habe zu viele Strafen genommen und bislang sei das Unterzahlspiel durchaus gut gewesen, die Alligators hätten aber dort Schwächen aufgezeigt, was gut sei, da man daraus immer lernt. Auch sei man hinten zu offen gewesen und habe durch das gute Transition des Gegner zu viel Platz gelassen und damit einige Alleingänge oder 2 auf 0 Situationen provoziert. Da habe Joshua aber einen super Job gemacht und sie da im Spiel gehalten. Spontaner Applaus bestätigte diese Einschätzung auch durch die anwesenden Fans.

Auf den Trainer angesprochen, ob er denn in der Kabine auch „die Axt aus Manitoba“ sei, meinte man einhellig, dass es im Eishockey natürlich auch mal lauter werde in der Kabine, aber Rich ein klasse Trainer sei, der zwischen deutlichen Worten und Erklärungen einen guten Mittelweg findet. Es gäbe da ganz andere Trainer, sagte einer der Spieler.

Als Saisonziel habe die Mannschaft wohl Rang 4 ausgerufen, was für erstaunen bei den Fans sorgte. Dazu muss man aber sagen, dass dies nicht die Zielsetzung der GmbH ist. Man bleibe hier bei Rang 6. Und dass Spieler sich immer hohe Ziele setzen, sei normal und auch gut so.

Danach wurden die meisten Fragen an Matthias gestellt, auf die er sehr klare Antworten gab.

Warum Tiffels gegen Höchstadt nicht im Kader war, begründete Matthias damit, dass er angeschlagen sei. Am Dienstag bekomme man wohl weitere Infos. Ob Dominik am Donnerstag zum Saisonauftakt in Deggendorf dabei ist, könne man erst dann sagen.

Lukas Ullman war die letzten Spiele nicht dabei, weil der Kooperationspartner dies entscheidet.

Die nächsten Frage galten finanziellen Themen:

Ob denn alle Zahlungen laut Kooperationsvertrag von der GmbH mittlerweile an den Stammverein gezahlt wurden, fragte man aus dem Auditorium. Matthias verneinte dies und lieferte auch die Begründung. Man habe für die Lizenzerteilung beim DEB die Sicherheit in bar hinterlegt, was bei einer mittleren fünfstelligen Summe nicht einfach zu lösen war. Nun habe man andere Wege gefunden und bekommt diese Summe vom DEB zurück, weshalb dann auch die ausstehenden Zahlungen angewiesen werden können. Michael Schwellengreber ergänzte, dass die Altlasten gemäß Zahlungsplan noch nicht und die neuen Forderungen bis auf einen hohen dreistelligen Betrag abgegolten sind, die nächste Regelzahlung am 1. Oktober anstehe und man sehen wird, ob die fehlenden Summen im Laufe der kommenden Woche eingehen.

Welche Priorität die Zahlung an den Stammverein habe, beantwortete Matthias „Mit der höchsten Priorität“.

Ob auch alle ausstehenden Mietzahlungen damit beglichen werden, bejahte Matthias ebenfalls.

Auf das Gerücht angesprochen, dass die Spieler sich vor der Abfahrt nach Hannover geweigert hätten loszufahren, da es Gehaltsforderungen gebe, erklärte Matthias, dass er dieses Gerücht ebenfalls schon gehört hatte, sich die Busabfahrt aber wegen einer Panne des Busses verzögert hatte – alle Gehaltszahlungen seien fristgerecht ausgezahlt worden und er bezeichnete dieses Gerücht als Unfug.

Auf die Frage, ob denn die Saison finanziell wirklich gesichert sei, nach den vielen Gerüchten, die im Umlauf sind, bestätigte Matthias, dass die Saison bei Erreichen des geplanten Schnitts von 1300 Zuschauern gesichert sei. Er ergänzte, dass die letzte Katastrophensaison aber natürlich finanziell nicht spurlos an der GmbH vorbei ging und man finanziell zu kämpfen hatte.

Auf die Frage, wie weit man mit dem einzurichtenden Aufsichtsrat sei, erklärte Matthias, dass die Gesellschafterversammlung am 20. Oktober stattfindet und dort die entsprechenden Beschlüsse zur Satzungsänderung erfolgen werden.

Die Farben des Logos, welche aktuell schwarz/grau sind kam ebenfalls zur Sprache. Das Logo wurde damals so von Margit Wendel eingeführt. Eine Änderung sei für Matthias in Absprache auch mit den Fans und Fanclubs denkbar. Auf den Hinweis des Moderators, dass dies bereits 2018 von ihm so gesagt wurde, bekräftigte er die Möglichkeit einer Änderung.

Gerüchten, dass man in Gesprächen mit Travis Ewanyk sei, erteilte er eine klare Absage. Zudem sei das im Bereich von Rainer Schan angesiedelt.

Ebenfalls kritisiert wurde die in den Augen der Fans mangelnde Informationspolitik der GmbH. Hier habe man die ersten Veränderungen bereits mit dem neuen Social Media Team eingeleutet. Die Ergebnisse zur gestarteten Befragung von Fans, Sponsoren, Fanclubs, Fanvertretern etc. zur Evaluation und Verbesserung des Auftritts der GmbH werden am 13.10. den 60 eingeladenen Anwesenden präsentiert und im Nachgang dann auch öffentlich gemacht. Einige spannende Erkenntnisse habe man bekommen, die dann auch Änderungen nach sich ziehen.

Der Umzug in die neue Geschäftsstelle wird in ca. 8 Wochen erfolgen, sofern die Renovierungen bis dahin abgeschlossen sind. In der Geschäftsstelle wird es dann auch einen Fanshop geben, in dem auch Fanartikel des Stammvereins angeboten werden.

In Summe war es eine sehr gelungene Veranstaltung, für die wir sehr viel Lob bekamen und der vielfachen Bitte um Wiederholung gerne nachkommen werden.

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